Das Kiefergelenkssystem ist paarig angelegt. Es ist das einzige Gelenk in unserem Körper, das dreidimensionale Bewegungen ausführen kann. Durch die dort ansetzende Muskulatur ist der Unterkiefer mit der gesamten Haltung des Kopfes und der Wirbelsäule verbunden.
So bestimmt also der Zusammenbiss der Zähne die Lage der Kiefergelenksköpfe und diese wiederum haben durch die verbindende Muskulatur, besonders der sehr starke Kaumuskel (Masseter), Auswirkungen auf die direkte Umgebung, wie auch auf die weiter entfernt liegenden Bereiche wie Kopf, Hals, Nacken, Schultern, Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule. Das heißt also, dass das Kausystem mit seinen verschiedensten anatomischen und neuromuskulären Strukturen, Einfluss auf den gesamten Organismus haben.
Gibt es nun Störungen in einem dieser sich gegenseitig beeinflussenden Strukturen oder in deren Zusammenwirken, so kann es auch zu krankhaften Veränderungen an dieser und/oder an anderer Stelle als der im Muskulatur-, Kiefer- und Gesichtsbereich kommen.
Der Stellung der Kiefergelenke kommt also in unserem Praxisalltag eine enorme Aufmerksamkeit zu.
Der Zahnarzt hat nicht nur dem sogenannten craniomandibulären System Bedeutung zu schenken, sondern er ist auch verpflichtet, durch gute Beobachtung aufmerksam den Gesamtorganismus zu erfassen und durch gezielte Befragungen und Gespräche mit dem Patienten, Probleme des Gesamtorganismus zu erkennen. Allerdings ist es von eklatanter Bedeutung, dass Ihr behandelnder Zahnarzt/in das Know-how besitzt, die Untersuchungsmaßnahmen und die sich anschließende Behandlung und Therapie zu überblicken und zu leiten, denn diese Behandlung bedeutet eine sehr große Verantwortung dem Patienten gegenüber.