1. Vielen der Betroffenen ist ein direkter Zusammenhang dieser Beschwerden mit einer solchen Störung gar nicht bekannt. Diese Patienten machen oft eine Odyssee von Arztbesuchen mit vielen Therapieversuchen durch, die vom Orthopäden, Physiotherapeuten, Krankengymnasten, Neurologen, Psychotherapeuten bis zu Schmerzsprechstunden usw. reicht. Die Beschwerden werden oft nicht mit denen einer CMD ihres Kausystems in Verbindung gebracht.
Eine CMD ist eine Fehlfunktion der Kiefergelenke im Zusammenhang mit der Kaumuskulatur.
Deswegen sollte bei solch chronisch kranken Schmerzpatienten auch immer untersucht werden, ob das Kauorgan richtig funktioniert und die Bisslage der Zähne in Ordnung ist.
Nicht erkannte Funktionsstörungen des Kauorgans können über die Zeit auch zu gesundheitlichen Schäden an anderen Körperorganen führen.
Ca. 4 Millionen Menschen leiden an einer nachweisbaren Funktionsstörung des Kauapparats. Die meisten von ihnen wissen aber nicht, dass die Ursache ihrer Beschwerden in ihrem Kausystem liegt, wenn sie an Erkrankungen dieser Art leiden. Die Bedeutung gut funktionierender Kiefergelenke und deren positive Auswirkung wiederum auf viele chronische Erkrankungen werden häufig unterschätzt bzw. nicht erkannt. Dies bietet also eine immense Chance zur echten Gesundung des gesamten Organismus.
2. Den Ober- und Unterkiefer verbinden Kiefergelenke, die eine ganz besondere Stellung in unserem Körper einnehmen. Es ist das einzige Gelenk, welches paarig angelegt ist und Bewegungen in mehrere Richtungen durchführen kann. Das kann kein anderes in unserem Organismus.
Durch die sehr starke Muskulatur (Kaumuskulatur) wird der Unterkiefer mit dem übrigen Kopf verbunden. Die versorgenden Nerven reichen bis zum letzten Zahn und Muskel. Schon geringe Frühkontakte führen den Unterkiefer in eine Fehlstellung. Die Folge davon ist eine dauernde Überbelastung des Muskelzugs auf den Schläfenbereich, auf die Muskulatur des Halswirbelbereichs, die sich nach oben in das Hinterhaupt, aber auch nach unten bis in die Lendenwirbelsäule fortsetzt.
Das Muskelspiel wird über Nerven gesteuert, deren Zentrum im Gehirn sitzt. Menschen mit großer seelischer Belastung reagieren oft mit unbewusstem Zähneknirschen oder Pressen (besonders im Schlaf oder bei großen Konzentrationsanstrengungen), um so den Stress zu verarbeiten. Es kommt oft zu Abnutzungserscheinungen an den Schneidekanten, Eckzahnspitzen oder seitlichen Zahnflächen der Backenzähne.
Kiefergelenksgeräusche wie Reiben oder Knacken, mit oder ohne Schmerz, deuten auf eine krankhafte Veränderung im Gelenk hin.
Andere Ursachen sind z.B. angeborene Abweichungen, nicht optimal eingesetzte zahnärztliche Restaurationen, Füllungen oder ein herausgewachsener Zahn, der keinen Antagonisten (Gegenzahn) besitzt.
Je länger diese Ursachen einwirken können, um so schädigender sind die Auswirkungen.
Durch bestimmte Methoden können diese Patienten so untersucht werden, dass herausgefunden werden kann, ob die Probleme zahnmedizinische oder orthopädische Ursachen haben.
Die sogenannte manuelle oder instrumentelle Funktionsanalyse gibt uns darüber Aufschluss.
Die Werte dieser Ergebnisse werden in ein spezielles Gerät übertragen, das Kaubewegungen simulieren kann.
So werden Störungen bei der Funktion der Zähne zueinander aufgedeckt.
Danach wird eine spezielle Aufbisschiene angefertigt, durch die die Fehlfunktion ausgeschaltet wird und sich das Kiefergelenk und die Kaumuskulatur entspannen. Schmerzsymptome verschwinden unter dem Tragen der Schiene, erst dann wird der Biss entsprechend der Schiene neu eingestellt. Die Schiene wird ca. 4 bis 6 Monate mindestens 22 Stunden am Tag getragen. Dadurch kann sich das neuromuskuläre System neu einstellen, die Verspannungen, Kopfschmerzen, Wirbelsäulen- und Beckenprobleme usw. verschwinden oder vermindern sich erheblich.
Weitere zahnärztliche Behandlungen schließen sich durch prothetische Restaurationen an. Die Schiene ist auch das geeignete und notwendige therapeutische Mittel zur Vorbereitung der definitiven Restauration Ihres Zahnapparats.
Dieser Ablauf der Behandlung gebietet sehr große Verantwortung dem Patienten gegenüber, d.h. Zahnarzt und auch Zahntechniker müssen über das notwendige Know-how und Erfahrung verfügen.
Die Patienten sollten sich im Vorfeld ausgiebig beraten lassen, mit korrespondierenden Ärzten kommunizieren und sich erkundigen, wer Erfahrungen auf diesem Gebiet hat.
Zum Teil werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen. Sie sind bei jedem Patienten anders, bedingt durch den unterschiedlich hohen Aufwand und die Länge der Behandlung mit den entsprechenden Untersuchungen.
WENN SIE FRAGEN HABEN, BERATEN WIR SIE SEHR GERN UND STEHEN IHNEN IN EINEM PERSÖNLICHEN GESPRÄCH ZUR VERFÜGUNG!